No Blame Approach



Der "No Blame Approach" ist eine lösungsorientierte Vorgehensweise und steht in der Tradition kurzzeittherapeutischer Ansätze der Therapeuten Steve de Shazer und Insoo Berg. Die Methode wurde entwickelt, um in Mobbing-Fällen intervenieren zu können. Dabei liegt ihre Faszination und Herausforderung darin, dass auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen komplett verzichtet wird und sie zudem relativ einfach umzusetzen ist. Sie funktioniert in drei Schritten:



  • Mit dem Mobbing-Betroffenen sprechen: In einem Vorgespräch wird mit dem/der Betroffenen gesprochen. Die weitere Vorgehensweise wird erklärt, und es wird gefragt, ob der/die Betroffene mit dem vorgeschlagenen Weg einverstanden ist. 

  • Unterstützergruppe bilden: Im zweiten Schritt wird eine Unterstützergruppe gebildet, die dem Pädagogen zur Seite stehen soll. Die Unterstützergruppe besteht zur Hälfte aus "Tätern" (Mobbern und Zuschauer) und zur anderen Hälfte aus sozial engagierten, kompetenten oder beliebten Schülern, die der Betroffene benennt. Gemeinsam mit der Gruppe wird jetzt ohne Schuldzuweisung und Bestrafung erarbeitet, wie man helfen könnte, dass Schüler/in XY sich wieder wohl fühlt. Die Ergebnisse und Vorschläge werden zusammengetragen, und es werden Aufgaben an die Helfergruppe verteilt.

  • Nachgespräche: In informellen Nachgesprächen wird erfragt, ob sich die Situation verbessert hat. Sollte das Problem immer noch bestehen, wird zu einem erneuten Treffen geladen oder weitere Maßnahmen ergriffen, sofern die Methode nicht hilfreich ist.

Die Methode ist - wie jede pädagogische Methode - kein Allheilmittel, aber ein weiterer Baustein, um solchen Problemen zu begegnen. Sie kann variiert und in verschiedenen Situationen angewendet werden, so dass den SchülerInnen in vielen Konfliktfällen die Möglichkeit bleibt zu erfahren, wie konstruktive Konfliktlösung funktionieren kann. 

Nähere Informationen zu "No Blame Approach" finden sie hier. Ein guter Artikel, der die Methode anschaulich zusammenfasst, ist hier zu finden.